Knochenbrüche Finger München | Prof. Dr. med. Helen Abel

Brüche an Hand und Fingern sind sehr häufig und meist Folgen eines Unfalls (Sturz), Schlag oder auch eines Sportunfalls.  Seltener kommt es zu Knochenbrüchen im Rahmen von Bagatelltraumata (pathologische Fraktur). Der Knochen bricht dabei aufgrund einer Schwächung der Knochenstruktur durch Osteoporose, einer Zyste oder eines Tumors.

 

Diagnose und Untersuchung

 

Meist zeigen sich bei Knochenbrüchen typische Symptome wie Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Es kann sogar bei größerer Verschiebung der Knochenteile zu einer abnormen Beweglichkeit oder grotesken Fehlstellung kommen. Zeigt sich eine offene Verletzung über dem Bruch oer stehen sogar Knochenteile hervor so handelt es sich um eine  offene Fraktur (Notfall) Zusätzlich kann es bei offenen Brüchen zu Gefäß-, Sehnen- und Nervenverletzungen kommen.

 

Knochenbrüche können in der Regel schon bei der körperlichen Untersuchung vermutet und mit Röntgentechnik sicher diagnostiziert werden. Eine Computertomografie (CT) zur Beurteilung der knöchernen Strukturen ist in Ausnahmefällen ebenfalls indiziert.

 

Konservative Therapie

 

Ja nach Art des Bruches, dessen Lokalisation und von möglicherweise bestehenden begleitenden Verletzungen in Frakturbereich wird der Bruch konservativ oder operativ behandelt. Unter bestimmten Voraussetzungen wie bei unterschobenen, stabilen Brüchen, ist ein konservatives, nicht-operatives Vorgehen mit entsprechender Ruhigstellung durch Gipsverband oder Schiene möglich. Dies ist immer eine Fraktur- und Patientenindividuelle Entscheidung, die wir mit Ihnen ausführlich besprechen.

 

Operative Therapie

 

Operativ therapiert werden sollten Gelenkbrüche, offene sowie verschobene Brüche, die geschlossen nicht eingerichtet oder die nicht durch Gips oder Schiene in ihrer Position gehalten werden können.

 

Nach Reposition (Einrichten) der Frakturenden wird die Frakturstellung mittels Metallstifte (Kirschner-Drähte), Platten oder Schrauben fixiert. Das genaue Vorgehen wird vor der Operation ausführlich mit Ihnen besprochen.

 

Nachbehandlung

 

Je nach Fixation und erreichter Stabilität muss nachfolgend entweder zum Schutz noch eine Schiene oder ein Gips getragen oder kann mit der Krankengymnastik begonnen werden, um die Beweglichkeit möglichst rasch und vollständig wiederherzustellen. Fadenzug erfolgt nach 12 bis 14 Tagen. Drähte und eingebrachte Platten werden häufig nach Abheilung des Knochens in einer zweiten Operation entfernt. Gleichzeitig können dann eventuell vorhandene Sehnenverklebungen gelöst werden.  Ob dies bei Ihrem Bruch indiziert ist, wird ausführlich in der Sprechstunde besprochen.