In Folge einer Weichteilverletzung, einer großen Operation oder auch nach Bestrahlung bei einem malignen Geschehen kann es zu einer Narbenkontraktur oder einer Wundheilungsstörung kommen. Von einer Narbenkontraktur spricht man, wenn das Narbengewebe schrumpft, die Elastizität verliert und sich dabei zusammenzieht, verhärtet und zu Bewegungseinschränkungen führt. Besonders empfänglich hierfür ist die Innenfläche der Hand oder der Finger oder Narben, die über Gelenke verlaufen.
Schlecht heilende Wunden bzw. nicht stabile Narben mit chronischer Fistelung und schlecht durchbluteten Hautverhältnissen stellen häufige Probleme nach Verletzungen oder Operationen häufig in Kombinaiton mit einem Diabetes Mellitus oder malignen Geschehen dar.
Diagnose und Untersuchung
Mögliche Symptome einer Narbenkontraktur sind Schmerzen aufgrund der mangelnden Elastizität der betroffenen Hautfläche sowie Bewegungs- und Funktionseinschränkungen. Ästhetisch werden Narbenkontrakturen zudem oft als störend empfunden.
Konservative Therapie
Narbenkontrakturen werden zunächst konservativ mit Salben, Narbenmassagen Narbenunterspritzungen, Silikonauflagen oder speziellen apparativen Behandlungen (Laser, Ultraschall) therapiert. Oft ist jedoch eine Operation erforderlich.
Operative Therapie
Hier gibt es verschiedene Techniken. Durch kleine Hautschnitte kann bspw. die Verlaufsrichtung der Narbe verändert werden. Auch eine Hautdehnung ist möglich. Gelegentlich ist bei Bewegungseinschränkungen auch eine zusätzliche Arthrolyse (Lösung von Gelenken) nötig.
Bei Chronischen, schlecht heilenden Wunden oder Defekten kann mit plastisch-rekonstruktiven Techniken wie beispielsweise Hauttransplantationen, lokalen Verschiebelappenplastiken oder freien Lappenplastiken (freie mikrochirurgische Gewebeverpflanzung) eine Wiederherstellung der betroffenen Region erzielt werden.
Nachbehandlung
Neben der Narbenpflege mittels Salben, Massagen und Silikonpflaster ist eine gezielte handtherapeutische Nachbehandlung sehr zu empfehlen.