Gicht München | Prof. Dr. med. Helen Abel

Die Gicht ist eine Stoffwechselserkrankung, bei der die Harnsäure im Blut erhöht ist. Durch eine Ablagerung der Harnsäurekristalle in den Gelenken kommt es zu einer höchst schmerzhaften Entzündung der Gelenke. Häufig ist das Großzehengrundgelenk betroffen, nicht selten auch die Gelenke an der Hand. Die Störung betrifft den sog. Purin-Stoffwechsel, wobei auch schwere Störungen der Nierenfunktionen auftreten können.

 

Diagnose und Untersuchung

 

Das klinische Bild ähnelt dem einem akuten Gelenkinfekt und zeigt ein massiv gerötetes, geschwollenes und stark druckschmerzhaftes Gelenk. Die Untersuchung der Harnsäure-Werte und Entzündungs-Parameter im Blut (HS, CRP, Blutsenkung, Leukos) führt hier zur richtigen Diagnose. Sind die Harnsäurekristalle jedoch im Gelenk schon ausgefällt, kann die Harnsäure im Blut wieder auf hochnormale Werte fallen.

 

Konservative Therapie

 

Im Rahmen des akuten Anfalls stehen Schmerz- und Entzündungsbekämpfung im Vordergrund. Dies geschieht durch herkömmliche kortisonfreie Rheumamittel (NSAR). Auch Kortison kann zum Einsatz (als Spritze in das Gelenk) kommen und führt meist rasch zum Abklingen des Anfalls.

 

Eine medikamentöse Langzeit-Therapie der Gicht ist bei mehreren Gichtanfällen, Gelenkschäden oder bereits vorliegenden Einschränkungen der Nierenfunktion dringend notwendig. Hier arbeiten wir eng mit Kollegen aus der Inneren Medizin zusammen.

 

Ferner ist eine Umstellung der Ernährung indiziert, da dadurch die Wahrscheinlichkeit von Anfällen gesenkt werden kann. Das bedeutet im Wesentlichen, Betroffene sollten möglichst auf Lebensmittel verzichten, die viel Purin enthalten (Fleischsorten, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte und auch Alkohol).

 

Operative Therapie

 

Eine Operation ist dann indiziert wenn die Harnsäure-Ablagerungen an den Gelenken zu perforieren drohen oder es zu deutlichen Verformungen der Gelenke gekommen ist.