Neurome und Neurinome München | Prof. Dr. med. Helen Abel

Tumoren der peripheren Nerven (Schwannom, Neurofibrom) sind eher seltene Erkrankungen. Sie wachsen typischerweise sehr langsam und gehen von den Hüllstrukturen der peripheren Nerven aus.

 

Diagnose und Untersuchung

 

Nerventumore treten entweder als ein nicht schmerzhafter oder schmerzhafter Knoten unter der Haut auf. Das Beklopfen der Vorwölbung kann einen ausstrahlenden Schmerz mit begleitender, elektrisierender Missempfindung auslösen. Bei malignen Krankheitsverläufen treten auch Lähmungen des Nervs auf. Entscheidend für die Diagnostik sind hierbei kernspintomographische Aufnahmen der betroffenen Körperregion.

 

Konservative Therapie

 

Meistens handelt es sich um gutartige Tumore, so dass bei fehlender klinischer Symptomatik und geringer Größe zunächst ein abwartendes Beobachten mit regelmäßigen Verlaufskontrollen als therapeutische Option erfolgen kann.

Letztlich ist aber eine operative Entfernung des Nerventumors früher oder später ohne Alternative.

 

Operative Therapie

 

Die mikrochirurgische Tumorentfernung ist hier die Therapie der Wahl. Bei gutartigen Schwannomen kann durch sorgfältige Präparationstechnik die Nervenfunktion meist nahezu vollständig erhalten werden. Hierbei werden nur die Nervenfasern durchtrennt, die Ursprung des Tumors sind.

Bei malignen Nerventumoren ist die komplette Entfernung des Tumors im Gesunden die einzige Chance auf Heilung. Die frühzeitige Diagnose ist also essentiell wichtig. Bestrahlung und Chemotherapie werden lediglich bei inoperablen Tumoren durchgeführt, sind aber wenig wirksam, da Tumoren auch Töchtergeschwülste in anderen Organen bilden können.

 

Nachbehandlung

 

Nach der Operation wird ein lockerer Verband angelegt. Das Nahtmaterial wird nach 12 bis 14 Tagen entfernt. Das sofortige Bewegen des Fingers ist essentiell für eine gutes Ergebnis. Das Nachbehandlungsschema wird entsprechend der Operation angepasst.